Die atomare Welt spaltet sich. Während Newcomer wie China in rasantem Tempo neue Atomkraftwerke bauen, überaltert der übrige Kraftwerkpark. Das Durchschnittsalter erreicht inzwischen 29,3 Jahre. 72 der 403 in Betrieb stehenden Atommeiler sind mindestens 40 Jahre alt. Derweil erreicht der Ausbau von Wind- und Sonnenenergienutzung neue Rekordwerte. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des «World Nuclear Industry Status Report».
Hiromichi Umebayashi: "Der Weltfriede ist in Gefahr"
geschrieben von Manuela ZieglerDer Feststoff-Physiker Hiromichi Umebayashi kündigte 1980 seine Professorenstelle in Tokio. Seither engagiert er sich für ein atomwaffenfreies Nordostasien. Jetzt erhält er für seine Verdienste den Nuclear-Free Future - Award. Im Interview plädiert er für ein schrittweises Vorgehen und multilaterale Gespräche, um dem Ziel näherzukommen.
Fukushima: Gigantischer Eismantel gegen verstrahltes Wasser nahezu fertig
geschrieben von Manuela ZieglerDer letzte Abschnitt der Grundwassersperre ist in Bau. Bereits im Frühjahr 2016 war Baubeginn des kostspieligen Mammutprojekts, das sich auf etwas mehr als 300 Mio Franken beläuft – ohne die laufenden Betriebskosten.
Atomwaffenverbots-Vertrag: Mehr als nur ein Lippenbekenntnis der Habenichtse
geschrieben von Urs FitzeWährend die neun Atommächte dieser Welt und ihre Adlaten noch nicht einmal daran denken, auf ihre Atomwaffen zu verzichten, machen es die atomaren Habenichtse vor: Sie einigten sich im Rahmen einer UNO-Konferenz auf ein totales Verbot. Auch wenn dieses Abkommen kaum mehr als symbolischen Charakter hat: Ein erster, wichtiger Schritt ist getan.
Der lange Schatten eines nuklearen Hacker-Angriffs
geschrieben von Manuela Ziegler2008 zerstörte eine US-Cyberattacke einen Teil von Irans Zentrifugen. Aktuell sind die US-IT-Systeme der Energiewirtschaft Zielscheibe von Hackern. Weltweit sind kritische Infrastrukturen Zielscheibe digitaler Kriegsführung.
Das Endlager ist eine Staatsaufgabe – wohl oder übel
geschrieben von Urs FitzeMit der Unterzeichnung des Vertrages zur Finanzierung des Kernenergieausstiegs in Deutschland ändert sich die Verantwortlichkeit. Sie geht von den Betreibern auf den Staat über. Dafür zahlen diese 24,1 Milliarden Euro in einen Staatsfonds. Die als Ablasshandel kritisierte Vereinbarung ist sinnvoll. Denn das Modell einer von der Privatwirtschaft verantworteten Endlagerung ist untragbar. Es gehört in staatliche Hand.
Radikale Kehrtwende der südkoreanischen Atompolitik
geschrieben von Urs FitzeSüdkoreas neu gewählter Präsident, der linksliberale Moon Jae-In, macht Ernst mit seiner Ankündigung einer Energiewende. Nachdem er schon kurz nach seiner Wahl angesichts horrender Feinstaubbelastungen die befristete Abschaltung der acht ältesten Kohlekraftwerke des Landes verfügt hatte, kündigt er nun den Atomausstieg an. Es wird angesichts der extremen, in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Abhängigkeit von Kohle- und Atomstrom sehr lange dauern.
Die USA bewilligen weiter neue Atomkraftwerke
geschrieben von Manuela ZieglerSeit 2012 wurden 12 kombinierte Bau- und Betriebsbewilligungen für Kernkraftwerke in den USA erteilt, das jüngste ist North Anna in Virginia. Die unter Barack Obama beschworene atomare Renaissance entpuppt sich als schweres und gefährliches Erbe.
Pleitegeier über Westinghouse
geschrieben von Martin ArnoldDas Kernkraftwerkgeschäft wird immer unprofitabler. Nun hat der japanische Toshiba-Konzern seiner Kraftwerkstochter Westinghouse den Stecker gezogen. Die Verluste gehen in die Milliarden. Doch es muss irgendwie weitergehen: Westinghouse-Technik steckt in über 400 Atomkraftwerken weltweit. Staatshilfen sind keineswegs ausgeschlossen. Es geht um die Sicherheit der Welt.