EU schlägt erste Klimapflöcke neu ein
- Details
- Geschrieben von Urs Fitze
Die Europäische Union möchte laut einem durchgesickerten Richtlinienentwurf zur Erneuerbaren Energie bis 2030 den Anteil der Erneuerbaren verdoppeln, auf 38 bis 40 Prozent des Energieverbrauchs. Damit soll ein erster Schritt getan werden, um die kürzlich vereinbarten Klimaziele bis 2030, eine Reduktion des Treibhausgasausstosses um 55 Prozent gegenüber 1990, zu erreichen. Dieses Ziel wurde allerdings mit einem Passus verwässert, der eine Anrechnung der CO2-Senken, namentlich dem nachwachsenden Wald, vorsieht. Energieeffizienz und erneuerbare Energien seien «von zentraler Bedeutung», um das Ziel zu erreichen, heisst es in dem Papier. Revolutionär hören sich die Vorschläge nicht gerade an, aber es darf als wichtiger Schritt gewertet werden, wenn diese denn tatsächlich rechtsverbindlich werden sollten. Unter anderem vorgesehen sind Förderbeiträge für erneuerbare Energien zum Heizen und Kühlen, mit dem Ziel, jährlich 1,1 Prozent zu ersetzen. Fossile Brennstoffe sollen für Fernwärme und – kälte verboten werden. Der Anteil Erneuerbarer im Verkehr soll von 14 auf 26 Prozent gesteigert werden, erneuerbare und CO2-arme Kraftstoffe sollen zertifiziert werden. Bioenergie soll gestärkt werden, wobei nationale Obergrenzen für die energetische Nutzung von Stammholz zulässig wären. Die ersten Reaktionen waren erwartbar gemischt. So zeigt sich die Windlobby zufrieden, fordert aber Erleichterungen bei den Genehmigungsverfahren, die sich als grösste Hürde erwiesen hätten. Der WWF kritisiert die Massnahmen bei der Biomasse. „Es scheint der Kommission endlich zu dämmern, dass das Verbrennen von Bäumen im Namen des Klimawandels eine wirklich dumme Idee ist,“ kommentierte Alex Mason, Senior Policy Officer im Europabüro des WWF, gegenüber euractiv.de. Eine Obergrenze für Stammholz könne zwar «eine gewisse Schadensbegrenzung» darstellen, es sei aber nicht vorstellbar, wie dies kontrolliert werden solle.