Freitag, 02 Dezember 2016 07:00

"Gebt Eure Träume nie auf!"

geschrieben von  Gastbeitrag von Ralf Jochen Schmid

Zu einem besonderen Vortrag konnte Präsident Raymond Chow beim letzten Meeting des Rotary-Club Sindelfingen den Journalisten Urs Fitze und seinen Begleiter Rudolf Renner begrüßen. Rund 30 Mitglieder folgten aufmerksam deren Erzählungen über Menschen, die sich direkt nach den Atomunfällen in Tschernobyl und Fukushima engagierten, um den Betroffe-nen zu helfen. Beeindruckend waren auch Berichte aus den Besuchen in den darauf folgen-den Jahren. Diese zeichneten ein Bild, wie unterschiedlich mit den Folgen umgegangen wird.



„Gebt Eure Träume nicht auf“ - diese Bitte richtete die japanische Ärztin Kaoro Konta nach der Fukushima-Katastrophe an ihre beiden Kinder. Nachdem es seit dem 9. März immer wie-der zu Erdbeben unter dem Meeresboden vor der Küste Japans kam, trat am 11. März der Supergau ein – die Kernschmelzen in den Reaktoren eins bis drei des Atomkraftwerks. Konta ist Ärztin und fühlte sich genauso wie ihr Mann, ebenfalls Arzt, verpflichtet, vor Ort zu bleiben und zu helfen. Mit ihrem verzweifelten Brief richtete sie sich am 15. März 2011 an ihre beiden Kinder, die sie seit Tagen nicht mehr gesehen hatte. Darin gibt sie ihnen Ratschläge für ihren weiteren Lebensweg, der unter Umständen ohne die Eltern stattfinden könnte. Der Brief schließt mit den Worten „Wenn Fukushima je wieder ein sicherer Ort wird, dann kehrt bitte zurück.“ Eltern und Kinder leben heute noch.
Von den Soldaten, die 1986 dazu abgeordnet wurden, die Folgen der Atomkatastrophe in Tschernobyl einzudämmen, lebt heute nur noch Liawon Grischuk. Gemeinsam mit seiner Einheit musste er zwei Mal für zwei Minuten auf das Dach des zerstörten Reaktors steigen, um mit einem Vorschlaghammer kleine Stücke von einem Graphitblock abzuschlagen und durch das zerstörte Dach in den Reaktorkern zu werfen. Allein der Aufstieg dauerte über drei Stunden. Seine Erlebnisse verarbeitete er, nachdem er eine Alkoholabhängigkeit überwunden hatte, als Maler. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht das Licht.
Urs Fitze ist ein Schweizer Journalist, der 1989 mit einigen Kollegen das Pressebüro See-grund in St. Gallen gründete. Seit dieser Zeit reiste er mehrfach in die beiden Krisengebiete, um sich mit den Nachwirkungen zu beschäftigen. Unter dem Titel „Tschernobyl ist nicht vor-bei, es fängt erst an“ berichtet er von kleinen Paradiesen, die sich die Menschen wieder ge-schaffen haben. Er erzählt von Fehlverhalten, falschen Einschätzungen und unverantwortli-chen Befehlen der Verantwortlichen. Auch die vielen anonymen Helden, die an diesen Tagen auferstanden sind, hat er im Blick. Zu finden sind seine Berichte auf der Internetseite www.mensch-und-atom.org. Seine Geschichten hat er auch als Mitautor des Buches „Die strahlende Wahrheit“ niedergeschrieben.

Kontakt:
Rotary Club Sindelfingen: Ralf Jochen Schmid
Vorstand Öffentlichkeitsarbeit
Zeppelinstr. 31, D-71032 Böblingen
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Katanga Business

  • Mit seinem Film „Katanga Business“ von 2009 vermittelt der belgische Regisseur Thierry Michel nicht nur einen Einblick in die gegenwärtige Situation der Rohstoffförderung in Katanga, sondern verdeutlicht auch die eigentlichen Aufgaben eines Dokumentarfilmers – Dokumentieren statt Kommentieren.

Mensch + Energie

Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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