AKW Beznau I: Lob und Tadel vom Nikolaus

1000 Tage steht das Atomkraftwerk Beznau I am 6. Dezember still. Die Schweizerische Energiestiftung in der Rolle des Nikolaus zieht eine gemischte Bilanz. Sie lobt die Aufsichtbehörde ENSI und tadelt den Betreiber AXPO.
Der «Samichlaus» tadelt und lobt in der Schweiz Kinder und Erwachsene traditionell am Nikolaustag. Eine «grosse Handvoll Nüsse und Birnen» überreicht nun die Schweizerische Energiestiftung SEI dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI. Das ist ungewöhnlich. In aller Regel kommt das ENSI bei der atomkritischen SEI nicht besonders gut weg. Kritisiert wird insbesondere die mangelnde personelle und organisatorische Distanz zur Atomlobby. Doch im Fall des seit 1000 Tagen still stehenden Atomkraftwerks Beznau I sei die Behörde «standhaft» und gewichte die Sicherheit der Bevölkerung höher als die ökonomischen Interessen der Beteiberin AXPO. Das ENSI verlangte einen Sicherheitsnachweis, nachdem rund 950 Risse im Reaktordruckbehälter entdeckt worden waren und zeigt sich mit dem nun vorliegenden Nachweis nicht zufrieden. Die AXPO argumentiert, diese Risse seien schon beim Schmieden entstanden und gefährdeten die Betriebssicherheit nicht. Derzeit beurteilt eine internationale Expertenkommission den Fall. Tadel erhält die AXPO vom SEI-Nikolaus für die Weigerung, «den Tatsachen ins Auge zu sehen». Das sei vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Sachzwänge – es geht um bereits getätigte Investitionen von 700 Millionen Franken und weitere 300 Millionen an aufgelaufenen Verlusten durch die Stilllegung – zwar verständlich. Doch es sei «kein Zeichen von Stärke, wenn «überfällige Entscheide» diesen «Systemzwängen» untergeordnet. Die AXPO gehört den Nordostschweizer Kantonen. Die Schweizer Bevölkerung hatte im vergangenen Mai sich für ein Verbot des Baus neuer Atomkraftwerke ausgesprochen. Bei der Abstimmung wurde aber auch die geltende Regel bestätigt, als dass die bestehenden Meiler solange weiterlaufen, als dass sie als sicher gelten. Darum geht es im Kern beim Kernkraftwerk Beznau I.

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Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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