Energieautark im europäischen Verbund

Die Schweizerische Energiestiftung zeigt auf, wie gross die Abhängigkeit der Schweiz und vieler anderer europäischer Staaten von Energieimporten ist. Danach hat die Schweiz am 12. April die einheimischen Ressourcen aufgebraucht. In Deutschland wird es am 12. Mai soweit sein, in Österreich am 1. Juni. Doch die angestrebte Energie-Autarkie könnte eine teure Sackgasse sein.

Man mag es als Zahlenspiel abtun, was die Schweizerische Energiestiftung berechnet hat. Der «Energieunabhängigkeitstag» markiert den Zeitpunkt, an dem rechnerisch die eigenen Energieressourcen erschöpft sind. Das war in der Schweiz am 12. April der Fall. Etwas anschaulicher ist die +Energieunabhängigkeitsquote», ein Prozentwert, der zeigt, wie gross der Anteil der einheimischen Energieressourcen ist. In der Schweiz waren es im Jahr 2020 28,1 Prozent. Damit liegt das Land im hinteren europäischen Mittelfeld. Spitzenreiter sind Estland (89,5 %) und Island (87,8 %), Deutschland schaffte 36,3, Österreich 41,7 Prozent. Nicht weiter aufgeschlüsselt wird der leider der Anteil erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energiequellen. Klar ist aber, dass es primär die fossilen Brennstoffe sind, die zur starken Abhängigkeit von Importen beitragen.

Mit der Energiewende und der damit verbundenen kompletten Elektrifizierung der Energieversorgung dürften die Weichen in Richtung einer deutlich verstärkten Energieautarkie gestellt werden. Die Schweizer Regierung rechnet mit einem einheimischen Anteil von 75 Prozent bis 2050. Die Energiestiftung hat noch etwas konkreter berechnet, wie weit sich der «Energieunabhängigkeitstag» in Richtung Jahresende verschieben liesse. So würde ein kompletter Verzicht auf Flugreisen fünf Tage bringen, während ein Verzicht auf Öl und Gas zum Heizen 60 Tage bringen würde, unter der Voraussetzung, dass der Strom aus einheimischen Quellen kommt. Die komplette Elektrifizierung des Verkehrs brächte weitere 51 Tage, der komplette Ausstieg aus der Atomenergie gar 90 Tage.

Das Zahlenspiel lässt allerdings die Frage unbeantwortet, ob es denn Sinn macht, den gesamten Strom im Inland zu produzieren. So zeigt eine Studie, dass dies wegen der zusätzlich benötigten Stromspeicher, etwa in Form von Stauseen oder unterirdischen Wasserstoffspeichern, schon wegen der Kosten kaum machbar ist. Andere Studien erlauben den Schluss, dass die effizienteste und sicherste Energieversorgung mit Erneuerbaren im internationalen Verbund aufgebaut und organisiert werden muss. Energieunabhängigkeit würde demnach bedeuten, im europäischen Massstab zu denken, die internationalen Stromnetze auszubauen, Lieferverträge auszuhandeln und den Strom dort zu produzieren, wo er sich am effizientesten produzieren lässt: auf hoher See, im europäischen Süden, und, ergänzend, auf heimischen Dächern und Kreten.

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Katanga Business

  • Mit seinem Film „Katanga Business“ von 2009 vermittelt der belgische Regisseur Thierry Michel nicht nur einen Einblick in die gegenwärtige Situation der Rohstoffförderung in Katanga, sondern verdeutlicht auch die eigentlichen Aufgaben eines Dokumentarfilmers – Dokumentieren statt Kommentieren.

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Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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