Viertes Leck in Nordstream-Pipelines entdeckt
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- Geschrieben von Davide De Martis
Am Montag wurden drei Lecks an den Nordstream Pipelines 1 und 2 in dänischen und schwedischen Gewässern entdeckt. Die schwedische Küstenwache bestätigt nun, dass sie Anfang der Woche ein weiteres Leck entdeckt hat. Eine der beiden Röhren der Pipeline Nordstream 2 soll laut bisheriger Informationen noch funktioniert haben. Es ist unklar, ob nun auch die intakte Röhre beschädigt wurde. Auf politischer Ebene gehen alle Akteure von einem Sabotageakt aus. Verantwortliche konnten aber noch nicht ausgemacht werden.
Die Ukraine und einige europäische Politiker bezichtigen Russland. Der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak schrieb auf Twitter, dass es sich um einen «von Russland geplanten Terroranschlag» handle. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies die Anschuldigungen als «dumm und absurd» zurück. Doch auch über eine sogenannte «False Flag Operation» wird spekuliert. Peskow wies zum Beispiel auf die USA hin, die in den letzten Monaten durch Gaslieferungen nach Europa profitierten. Die Annahmen, dass die USA oder sogar die Ukraine die Verursacher sind, gelten aber als unwahrscheinlich.
Wie die Pipelines genau angegriffen wurden, ist ebenfalls ungewiss. Es wurden Detonationen registriert. Michael Giss, Leiter des Bundeswehr Landeskommandos in Hamburg äusserte gegenüber der deutschen Tagesschau einige Möglichkeiten. Die Pipelines könnten mithilfe von Tauchern, kleinen U-Booten oder Unterwasser-Drohnen angegriffen worden sein. Doch auch die Möglichkeit, dass im Vorhinein Sprengsätze angebracht wurden, besteht. Die Pipelines könnte also auch von innen beschädigt worden sein. Laut Experten entstehen keine erheblichen Umweltschäden. Die dadurch ausgelöste Klimabelastung beträgt etwa ein Drittel der jährlichen Klimabelastung Dänemark und trägt zum Treibhauseffekt bei.