Geigerzähler für Tschernobyl
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- Geschrieben von Urs Fitze
Mit einer Kleinbusladung voll technischer Ausrüstung, vom Geigerzähler bis zur Laborausrüstung und einem Team von Speazialisten des «Unfall- und Notfallzentrums» ist Rafael Mariano Grossi, Direktor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) in Tschernobyl eingetroffen, gerade noch rechtzeitig zum 35. Jahrestag des Super-Gaus. Während mehrerer Wochen hatte das Bedienungspersonal nach dem russischen Einmarsch also nicht nur keinen Strom, sondern auch keinerlei Ausrüstung zur Überwachung mehr zur Verfügung. Grassi würdigte sie in einem Statement als «Helden», im Hinterkopf wohl wissend, wie machtlos die IAEO tatsächlich gewesen war. Die täglichen Bulletins zur Lage in der Ukraine spiegen Realität und Ohnmacht zugleich, und die hastig formulierten, in keinem früheren offiziellen Dokument je gesehenen sieben Säulen der nuklearen Sicherheit zeigen nur, wie wenig Beachtung sowohl in internationalen Gremien als auch auf den nationalen Bühnen der Sicherheit der Atomkraftwerke im Krieg geschenkt worden war.