Wo der Wind weht
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- Geschrieben von Urs Fitze
China hat seine Windkraft-Kapazität binnen nur eines Jahres verdreifacht auf 26,4 GW. Der Zubau entspricht 30 Offshore-Windrädern pro Woche. Damit produziert China rund die Hälfte des Windstroms weltweit. So gigantisch diese Zahl anmuten mag, so bescheiden bleibt vorerst mit sieben Prozent der Anteil des Windstroms. Kohle steht bei 65 Prozent. Die Internationale Energieagentur rechnet im «Electricity Market Report», dass der Kohle-Anteil bis 2024 auf 59 Prozent sinken wird, während der Strom aus erneuerbaren Energien bis in zwei Jahren trotz des enormen Zubaus es gerade mal schaffen wird, 70 Prozent des zusätzlichen Strombedarfs zu decken. 930 Gigawatt erneuerbarer Kapazität werden bis 2024 zur Verfügung stehen. Aber es werden auch neue Kohlekraftwerke gebaut, obwohl es im vergangenen Herbst zu Kohlemangel kam. Doch das ändert am Zubau ebensowenig wie die im vergangenen Sommer eingeführte CO2-Bepreisung – bei viel zu billigen acht US-Dollar pro Tonne auch kein Wunder. Das mag auch daran liegen, dass Staatspräsident Xi Jinping in einer Rede von einer zweigleisigen Energiewende – Strategie gesprochen hatte, bei der ökonomische und ökologische Stabilität auf Augenhöhe behandelt werden sollen