Erneuerbare halten nicht mit
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- Geschrieben von Urs Fitze
Sieben Prozent Zuwachs im Jahr 2020, acht Prozent 2021, 6 Prozent 2020: Die erneuerbaren Energien mischen weltweit den Strommarkt auf. Doch das reicht nur gerade, um die Hälfte des zusätzlichen Bedarfs zu decken. Damit werden die CO2-Emissionen nach zwei negativen Jahren wieder ansteigen, wie die Internationale Energieagentur meldet. Das ist keine gute Nachricht. Nun sei die Politik gefordert. Wenn die Welt bis 2050 klimaneutral werden will, müssen rund drei Viertel der gesamten CO2-Emissionen bei der Stromproduktion reduziert werden. Das könne nur gelingen, wenn die Kohleverstromung um jährlich sechs Prozent abnehme. Das gelang schon in der jüngeren Vergangenheit nur sehr unzureichend. Doch nun sieht es gar nach einer Trendwende aus, weil nach dem Coronajahr 2020 die Nachfrage weltweit stark ansteigt. So benötigt alleine China 2021 zusätzliche 599 Terrawattstunden Strom, das ist fast die Hälfte des Nachfrageanstiegs weltweit. Die 550 Terrawattstunden, um die in diesem Jahr die Produktion von Ökostrom weltweit gesteigert wird, reichen nicht einmal für China. Kohle (461 TWh), Gas (92 TWh) und Atomenergie (50 TWh) müssen in eine Bresche springen, was namentlich bei Kohle schlicht nicht mehr zu verantworten ist, um die Klimaerwärmung auf die angepeilten 1,5 Grad bis 2050 zu begrenzen.