AKW-Katastrophenschutz unzureichend

geschrieben von  Jürg Joos, Fokus Anti-Atom

Sollte sich letzten Betriebsjahr des AKW Mühleberg ein Unfall ereignen, wäre die Berner Bevölkerung unzureichend gegen die Katastrophe geschützt. Diese Gefährdung wird durch das ENSI hingenommen, auch wenn es am Hochwasserschutz des AKW zweifelt. 

Der Bundesrat hatte im November 2018 die Totalrevision der Verordnung über den Notfallschutz in der Umgebung von Kernanlagen (Notfallschutzverordnung, NFSV) verabschiedet. Sie tritt am 1. Januar 2019 in Kraft.

Späte und ungenügende Revision des Notfallschutz
Die Anpassung erfolgte erst 7 Jahre nach dem Erkenntnisgewinn durch den Fukushima Super Gau. Bis zur Umsetzung der Massnahmen wird Mühleberg stillgelegt sein. Oder anders betrachtet: Das AKW Mühleberg wird uns bis zum Ende seines Betriebs am 20. Dez. 2019 gefährden. Vielleicht auch darüber hinaus denn nach Planung werden sich noch bis 2024 radioaktive Brennelemente im Abklingbecken des AKW Mühleberg befinden.Die Bedrohung ist real, dies zeigt auch eine kürzlich aufgestellte Forderung des ENSI. Das ENSI fordert die BKW Jahre nach dem Fukushima GAU auf den Hochwasser-Plan für das AKW Mühleberg zu überarbeiten. Schon 1990 machte unsere Vorgänger Organisation AMüS auf die Überflutungsgefahr für das AKW Mühleberg aufmerksam. Nach dem Fukushima GAU stand das AKW Mühleberg kurz vor der Stilllegung, es wurde erkannt das die Reaktor- Kühlwasserversorgung im Falle einer Überflutung nicht gewährleistet werden konnte. Kurzerhand wurden in der Aare Einleitbauwerke umgestaltet. Später zeigte sich dass auch das Wohlensee- Wasserkraftwerk welches nur eine Flussbiegung oberhalb des AKW liegt das AKW gefährdet. Kurzerhand wurden auch hier Massnahmen getroffen, die Staumauer verankert.

Die Verschleppungstaktik der ENSI ist im Interesse der AKW-Betreiber. So konnte sich das AKW Mühleberg welches bei weitem nicht auf dem Stand der Technik ist und spätestens 2011 hätte stilllgelegt werden müssen, bis ins 2019 retten. Und das AKW Beznau welches sich auch unter den ältesten AKW der Welt befindet ist bereits auf dem Weg zu seinem Betrieb bis zum 60-ten Altersjahr, denn ein Stilllegungsdatum ist nicht absehbar, vom ENSI nicht gefordert. Die Schweiz ist ein Atom-Fossil das sich nicht bewegt!Wir erinnern uns an die Aussage im OSART Bericht der IAEA zur Inspektion im AKW Mühleberg 2013. Eine Organisation welche sich der Förderung der Atomenergie verschrieben hat.

1.5(1) Das Industrielle Sicherheitsprogramm entspricht nicht dem guten Standard der Atomindustrie. „The industrial safety programme is not in line with good industry standards.“

 

zVg von Jörg Joss (Autor), Erstveröffentlichung auf Fokus Anti-Atom am 6.1.2019

Timothy Mousseau: "Fukushima Catastrophe and its effects on Wildlife"

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Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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