Die meisten alpinen Gletscher sind zum Tod verurteilt

geschrieben von 

92 Prozent der alpinen Gletscher könnten bis zur Jahrhundertwende verschwunden sein. Das zeigen die Modellrechungen einer Forschergruppe um den Klimatologen Filippo Giorgi. Eine Visualisierung des Hallstätter Gletschers im Dachsteinmassiv macht dieses Szenario sichtbar. Beklemmend.

4395 Gletscher gibt es in den Alpen. Sie bedecken eine Fläche von rund 1800 Quadratkilometern. «Alle alpinen Gletscher werden in den nächsten Jahrzehnten weiter schrumpfen, und es ist leider eine Tatsache: Die meisten Gletscher sind in Gefahr, bis zur Jahrhundertwernde komplett verschwunden zu sein.» Das sagt der Klimatologe Filippo Giorgi, Co-Autor einer Ende 2020 veröffentlichten Studie zur Entwicklung der Alpengletscher in den Jahren 1900 bis 2100. Bei allen Szenarien zur Entwicklung der CO2-Emissionen, also auch, wenn es gelingen sollte, die Klimaerwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, wird sich die sogenannte Gleichgewichtslinie ELA unaufhaltsam nach oben verschieben. Gemeint ist die theoretische Höhe, an der sich Zuwachs und Verlust die Waage halten. Je höher diese wandert, desto unausgeglichener wird der Massenhaushalt des Gletschers: Er beginnt zu schrumpfen. Lag diese Linie in den Alpen vor hundert Jahren noch auf knapp 3000 Meter, so sind es heute schon über 3200 Meter, und bis ins Jahr 2100 dürfte diese beim erreichten Zwei-Grad-Ziel auf knapp 3300 Meter steigen. Sieben von zehn Gletschern wären dann verschwunden. Im schlimmsten Fall, der eintritt, wenn die CO2-Emissionen im bisherigen Ausmass weiter steigen, wären neun von zehn Gletschern abgeschmolzen. «Das Verschwinden der Gletscher hätte enorme Folgen für die alpinen Ökosysteme. Vor allem im Sommer wäre mit einem erheblichen Wassermangel auch für den Menschen zu rechnen», sagt Giorgi.

Ein interdisziplinäres Team österreichischer Forscher hat am Beispiel des Hallsteiner Gletschers diesen dramatischen Schwund mit einem modellierten Zeitraffer sichtbar gemacht. Es ist ein beklemmendes Bild, das da gezeichnet wird. Die Fläche hat sich seit dem Höchststand Mitte des 19. Jahrhunderts mehr als halbiert auf noch 2,6 Quadratkilometer, das Volumen ist auf fast einen Viertel gesunken. Bis 2100 werden es, wenn nichts geschieht, noch kümmerliche 0,3 Quadratkilometer sein, das Volumen wird um das Hundertfache abgenommen haben.

Mensch + Energie

Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

Aus mensch-und-atom.org wird mensch-und-energie.org

 

header neumenschundatom2 

 

 

Eine Initiative des 

Logo neu2

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.