Die Referendumsabstimmung vom 13. Juni zum Schweizer CO2-Gesetz wird zur Zitterpartie für die Befürworter. Der Anteil der Befürworter ist in den Umfragen der letzten Wochen stark geschrumpft, eine Ablehnung damit keineswegs ausgeschlossen.
Das Bezirksgericht in der niederländischen Hauptstadt Den Haag hat den Öl- und Gaskonzern Royal Dutch Shell verpflichtet, bis 2030 seine CO-Emissionen um 45 Prozent zu senken. Es folgt damit einer Klage von Umweltorganisationen und besorgten Bürgerinnen und Bürgern. Das Urteil ist eine Weltpremiere.
Die Europäische Union ist dabei, die entscheidenden gesetzlichen Weichen zu stellen auf dem Weg zum Netto-Null-Emissionsziel 2050. Bis 14. Juli soll ein Gesetzespaket mit einem Dutzend Vorschlägen vorliegen. Das Herzstück, das europäische Emissionshandelssystem, soll wesentlich erweitert werden. Das könnte sehr teuer werden. Es wird deshalb darauf ankommen, sowohl den sozialen Ausgleich als auch jenen zwischen den Mitgliedsstaaten gebührend zu gewichten.
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat es durchgerechnet: Das Netto-Null-Emissionziel bis 2050 ist noch zu schaffen, wenn sich die Welt am Riemen reisst und wenn der technische Fortschritt eine neue Dimension erreicht. Es sieht ganz nach altem Wein im neuen Schlauch aus.
Viele Gletscher Hochasiens schmelzen dahin, die Entwicklung scheint bereits heute unumkehrbar. Das zeigt eine Studie der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.
Wind- und Solarkraftwerke mit einer Kapazität von 280 Gigawatt sind im vergangenen Jahr weltweit ans Netz gegangen – trotz Corona ein Weltrekord. Das meldet die Internationale Energieagentur. Und es soll in diesem Stil weitergehen.
In, auf politische Zeiträume gemünzt, Sekundenschnelle hat die deutsche Bundesregierung mit der Novelle zum Klimagesetz eine klimapolitische Kehrtwende hingelegt, nachdem das Bundesverfassungsgericht in einem Urteil gleich mehrere Mahnfinger erhoben hatte. Doch noch immer fehlt es an Konkretem.
Der Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien bedingt eine Produktionssteigerung bei Mineralien, von Kupfer über Lithium bis zu seltenen Erden. Die Internationale Energieagentur wagt einen Ausblick bis 2040: Die Herausforderungen sind gewaltig. Alleine der Lithiumbedarf könnte um das 40-fache steigen.
Chinas Treibhausgasemissionen haben 2019 erstmals jene der OECD-Staaten übertrumpft. Weil die westlichen Industrieländer schon seit zwei Jahrhunderten den Klimawandel befeuern, liegt China in der Gesamtbilanz noch weit zurück. Zu diesem Schluss kommt der US-amerikanische Think Tank Rhodium.
Die grüne Lunge des Planeten wird zur Problemzone. Im vergangenen Jahrzehnt sind aus dem brasilianischen Amazonas-Becken rund 2,7 Milliarden Tonnen mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt als aufgenommen wurde. Das zeigt die Studie eines Forscherteams des französischen nationalen Institutes für Agronomieforschung (INRAE). Ob diese Entwicklung sich noch umkehren lässt, weiss niemand.
Das deutsche Bundesverfassungsgericht ermahnt in einem Grundsatzurteil zum Klimaschutz den Gesetzgeber an einen uralten Grundsatz. Tragt Sorge zu jenen, die nachkommen. Der Klimaschutz beginnt nicht morgen. Sondern jetzt. Ein grosser Sieg der klagenden Klimajugend.
Bis 2050 können Wind und Sonne locker den gesamten Energiebedarf der Welt decken – und schöpften damit ihr Potenzial gerade mal zu einem Hundertstel aus. Der Preiszerfall macht es möglich. Das stellt der britische Think Tank Carbon Tracker in der Studie «The Sky is the Limit» fest.