Erdbeben bei Kernkraftwerk Tricastin

Um 11.54, also kurz nach dem offiziellen Fastnachtsbeginn, bebte in der Nähe von Lyon die Erde. Genauer war das Zentrum des Bebens vom Montag dem 11. November 2019 nur 30 Kilometer vom umstrittenen französischen Kernkraftwerk Tricastin entfernt. Das Atomkraftwerk Cruas (Ardèche) liegt sogar weniger als 20 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Die Stärke war mit 5,5 auf der Richter-Skala beachtlich.

Das Erdbeben war eine Verschärfung einer ganzen Serie kleinerer Beben. Nur wenige Stunden zuvor, kurz vor Mitternacht des Vortages, wurde in Tricastin eine Notabschaltung ausgelöst. Natürlich scheint diese zeitliche Nähe reiner Zufall zu sein. Die Kraftwerksbetreiber enthalten sich eines Kommentars bezüglich Erdbebenschäden. In der Region um Tricastin gibt es 12 Kernkraftwerke. Es ist der grösste Atomstromstandort Europas. Und nun möchte AREVA dort eine neue Wiederaufbereitungsanlage bauen. Immerhin kam es am Abend nach dem Beben bei Reaktor Nr. 4 des Kernkraftwerks Cruas nach Angaben der atomkritischen Organisation „Coordination antinucleaire du sud-est“ ebenfalls zu einer Notabschaltung. Der staatliche Energiekonzern EDF spricht hingegen von einer kontrollierten Abschaltung. Acht Reaktoren im Bereich Curas-Tricastin wurden nach Angaben der erwähnten atomkritischen Organisation gebaut, um einem Erdbeben von 4,7 zu widerstehen. Das Erdbeben vom Montag dürften bei den Standorten der Atomreaktoren dieser Stärke nahe gekommen sein. 

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